Das Local Guide Programm auf Google Maps, dass die gesamte Plattform am Laufen hält, wird viel genutzt und bringt Leben in Google Maps, indem Orte hinzugefügt werden, oder Bilder, Rezensionen, oder andere Änderungen an Orten vorgenommen werden.
Das Punktesystem der Local Guides schafft einen freundlichen Wettbewerb, der die Guides motiviert, noch aktiver zu sein. Jeder Beitrag, sei es das Hinzufügen oder Abändern neuer oder schon vorhandener Orte, das Verfassen von Rezensionen oder das Hochladen von Bildern, wird mit Punkten belohnt, wodurch ein gewisser Anreiz entsteht, sich mit anderen zu messen und die eigene Statistik zu verbessern.
Belohnungen – altes System
Auch Google belohnt die Local Guides für ihren Fleiß, die Plattform am Leben zu halten; Früher waren dies z.B. kostenlose Speicherplatz-Upgrades für Google Drive, Rabatte auf Google-Produkte, Google Play-Gutscheine, oder Einladungen zu exklusiven Events, bei welchen man sich auch mit Google-Mitarbeitern austauschen konnte.
Unter anderem erhielten einige Local Guides auch physische Abzeichen oder Merch, wie z.B. Tshirts mit dem Local Guides-Logo.
Leider wurden die meisten dieser Belohungen aus Ressourcengründen mittlerweile eingestellt, und auch die Aktualität von Google selbst wurde eingeschränkt. Z.B. werden Aufrufzahlen auf hochgeladene Fotos im eigenen Profil erst nach einigen Tagen oder gar nicht mehr angezeigt und auch Gesamtaufrufe seltener aktualisiert.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen diese Zahlen im Minutentakt aktualisiert wurden, ist diese Änderung, die im Februar in Kraft getreten ist, für viele enttäuschend und Schuld daran, dass häufig die Motivation fehlt, etwas für Google Maps zu tun. Ohne die Aufrufzahlen fühlt man sich und seine Beiträge nicht wertgeschätzt, und der Part des Wettbewerbs fällt auch weg, da Aufrufe nicht mehr zuverlässig angezeigt werden.
Die Idee
Doch auch wenn solche Belohnungen in der Vergangenheit für Begeisterung sorgten, sind sie nicht zwingend notwendig, um die Motivation der Local Guides hochzuhalten. Vielmehr könnte Google ein Belohnungssystem etablieren, das nicht auf kostenaufwändigen Anreizen beruht, sondern auf Wertschätzung und persönlicher Anerkennung basiert. Eine stärkere Fokussierung auf immaterielle Anreize wie beispielsweise besondere Erwähnungen in der Community könnte den Guides weiterhin das Gefühl geben, einen wertvollen Beitrag zu leisten.
Außerdem einen weiteren Anreiz für das Posten auf Google Maps könnte die zwar materielle, aber kostengünstigere Option bieten, den Google Local Guides Kleidung mit dem Print der Local Guides zuzusenden.
Konzepte hierfür, z.B. zu erreichende Meilensteine für gewisse Kleidungsstücke, sowie Kosten, müssten natürlich erst einmal erarbeitet werden. Jedoch würden bedruckte T-Shirts, Hosen, oder Caps den Local Guides ermöglichen, auch als solche erkennbar zu sein. Dies könnte zudem helfen, in Geschäften oder Restaurants einfacher Fotos aufzunehmen und zu posten, ohne fragende Blicke auf sich zu ziehen.
Ein solches Progamm klingt pauschal für viele Local Guides zu teuer und nicht umsetzbar. Jedoch muss man in Betracht ziehen, dass Google ein Megakonzern ist, der über beträchtliche Ressourcen verfügt. Anhand von Schätzungen kann man in etwa berechnen, wieviel Google im Vergleich zu den alten Programmen zahlen müsste:
Eine Schätzung der Kosten
Wenn zwischen 10.000 und 50.000 Guides pro Monat Teile des Sets erhalten und man annimmt, das Caps und Shirts jeweils 5€, Shorts ca 8€ zur Herstellung kosten, kommt man, abhängig von den Versandkosten, auf:
10.000 x 15€ = 150.000€
50.000 x 25€ = 1.250.000€
Weitere entscheidende Faktoren sind die Anzahl der Guides, die belohnt werden, sowie die festgelegten Meilensteine, die erreicht werden müssen, um Kleidungsstücke zu erhalten. Dies würde die monatlichen Kosten für Google begrenzen, da die Belohnungen nur einmal pro Person anfallen. Zudem könnten durch die Produktion in großen Mengen Rabatte erzielt und die Gesamtkosten weiter gesenkt werden. Die Kosten pro Local Guide würden je nach Versandkosten und den verschickten Kleidungsstücken variieren. Wenn man annimmt, dass Caps und T-Shirts jeweils 5 € und Shorts etwa 8 € kosten, ergeben sich für 10.000 Guides Kosten von 150.000 €, und für 50.000 Guides 1.250.000 € pro Monat. Diese Kosten könnten je nach Versandart und -ziel noch variieren, insbesondere wenn die Artikel international verschickt werden.
(Diese Kosten basieren lediglich auf einer Schätzung. Es gibt weltweit über 150 Millionen Local Guides, die jeweils mehr oder weniger aktiv sind. Diese Aktivität nimmt einen großen Einfluss auf tatsächliche Kosten.)
Schätzung altes System
Zusätzlich lassen sich auch die Kosten der aktuellen bzw. mittlerweile eingestellten Programme schätzen:
Geht man von derselben Anzahl Personen (10.000/50.000) und von unten gezeigten Belohnungen aus, kommt man auf folgende Kosten:
- Google Drive-Speicherplatz:
- 100GB, 1,99€/Monat: 23,88€ pro Person jährlich
- Rabatte auf Google-Produkte:
- 10-50€ auf Produkte
- Google Play-Gutscheine:
- 5-10€ pro Person
- Exklusive Events, vereinzelt Merch:
- Geschätzt mehrere Hundert Euro
Die jährlichen Kosten könnten somit bei 10.000 Personen und den geringsten anfallenden Kosten in etwa bei 390.000€ anfangen:
(23,88€ + 10€ + 5€) x 10.000 = 388.000€
Hinzu kommen vereinzelt Kosten für exklusive Events.
Die höchstmöglichen Kosten wären mit ca. 4,2 Millionen Euro wesentlich höher:
(23,88€ + 50€ + 10€) x 50.000 = 4.194.000€
Auch hier fallen wieder weitere Kosten für oben genannte Events an.
(Auch diese Zahlen basieren teilweise auf Schätzungen und sind nicht offiziell bestätigt. Hinzu kommt, dass hier nur Best und Wort Case angezeigt werden. Die tatsächlichen Kosten könnten zwischen den beiden Ergebnissen liegen.)
Vergleich
Rechnet man nun beide Kosten auf den Zeitraum eines Jahres, sieht das Ergebnis für Viele eindeutig aus:
Die alten Programme mit jährlichen Kosten von geschätzt 390.000€ – 4.194.000€ stehen den jährlichen Kosten des neuen Konzepts mit 1.800.000€ – 15.000.000€ gegenüber. Ein zweites Mal bestätigt sich hier vermutlich der Gedanke der Meisten, dass dieses Konzept unrealistisch und nicht umsetzbar ist.
Jedoch muss auch weiter in die Zukunft geblickt werden: Die Kosten des neuen Konzepts liegen anfangs höher, da viele Local Guides, die bereits jene Meilensteine erreicht hätten, ihre Belohnungen zugesandt bekommen müssten. Werden die erforderlichen Ziele für die Kleidungsstücke jedoch hoch gesteckt, werden nicht viele Local Guides diese Ziele erreichen.
Während also bei der alten Programm hohe laufende Kosten, z.B. durch Speicherplatz-Upgrades, vorliegen, würden diese im neuen Konzept größtenteils wegfallen, da jeder Local Guide nur ein Set Kleidung zugeschickt kommt. So werden die Kosten wenige Monate nach der Einführung stark abfallen, nachdem alle, die die Meilensteine bereits erreicht haben, ihre Belohnungen erhalten haben.
Auf einen längeren Zeitraum gesehen wäre das alte Programm also die wesentlich kostspieligere Option und die vorgeschlagene Alternative kostengünstiger.
Außerdem könnte sie ziemlich zuverlässig ihre Arbeit erfüllen: Die Motivation zurück zu den Local Guides bringen.
Ein Aufruf an Google!
Doch um diese Motivation für Viele vollends zurück zum Leben zu erwecken, braucht es noch einen Aufruf an Google:
Die Aufrufzahlen auf den Profilen und auf den einzelnen Fotos müssen häufiger aktualisiert werden. Kann man ein Foto posten und sieht nach wenigen Minuten bereits erste Aufrufe, ist die Motivation um weiterzumachen, viel eher gegeben als jetzt, wo man teilweise Tage darauf wartet, dass Aufrufe auf den Bildern angezeigt werden (wenn überhaupt welche angezeigt werden). Die Zahlen müssen nicht wie damals im Minutentakt aktualisiert werden. Jedoch mehr als einmal täglich, optimalerweise im Stundentakt, sollte von Google nicht zu viel verlangt sein.
Schreibe einen Kommentar